80 Jahre - 80 Gesichter
Einblicke in die Vielfalt der Volkssolidarität Berlin
Seit 80 Jahren steht die Volkssolidarität für Zusammenhalt, Fürsorge und gelebte Solidarität. Unsere Werte – Menschlichkeit, Unterstützung und das Miteinander der Generationen – sind heute so wichtig wie damals.
Mit dem Kunst- und Fotoprojekt „80 Jahre – 80 Gesichter“ zeigen wir die Menschen, die die Volkssolidarität Berlin heute prägen. 80 Persönlichkeiten, 80 Geschichten, 80 Einblicke in eine lebendige Gemeinschaft. Der Fotograf Gerhard Westrich hat sie in ausdrucksstarken Porträts festgehalten – authentisch, ehrlich und so wie wir sind.
Die Porträts erzählen von gelebter Solidarität, von Herausforderungen und vom unerschütterlichen Zusammenhalt. Jede Falte, jeder Blick, jede Geste trägt Mut, Hoffnung und Veränderung in sich.
Ab dem 30. August wird in der Krankenhauskirche Wuhletal die Ausstellung zur vollständigen Serie zu sehen sein. Alles zu unserem Jubiläum 80 Jahre Volkssolidarität.
Gesichter 1 bis 20 der Volkssolidarität Berlin
Vor über 35 Jahren kam ich zur VS Berlin – auf der Suche nach einem familienfreundlichen Job, der es mir ermöglichte, für mein kleines Kind da zu sein. Ich habe miterlebt, wie die VS Berlin über Jahrzehnte hinweg gewachsen ist und immer wieder neue Wege gefunden hat, um mit der Zeit zu gehen.
Unvergessen bleibt für mich die Wendezeit, der Aufbau der Sozialstation Weißensee und später der Kontaktstelle PflegeEngagement, die ich seit 2010 leiten darf. Doch das Schönste sind für mich immer die Momente des Lachens und Zusammenhalts mit meinen Kolleg:innen – diese Augenblicke machen jede Herausforderung leichter. Die VS Berlin ist für mich weit mehr als ein Arbeitsplatz – sie ist ein großer und prägender Teil meines Lebens.
Seit August 2020 arbeite ich in der IT-Abteilung der VS Berlin, wo ich mich um Hard- und Softwaresysteme kümmere. Ursprünglich bin ich eher zufällig hier gelandet, aber heute weiß ich die Möglichkeiten und Perspektiven, die mir die VS bietet, sehr zu schätzen.
Besonders motiviert mich, dass ich mit meiner Arbeit Menschen helfen kann, die Unterstützung brauchen. In unserem Team herrscht eine entspannte und respektvolle Atmosphäre, in der ich kreativ sein, Ideen einbringen und Fehler machen darf, ohne Angst zu haben. Es macht mir einfach Spaß, mit meinen Kolleg:innen zusammenzuarbeiten. Wir unterstützen uns gegenseitig und können viel miteinander lachen.
Vor fast 40 Jahren kam ich zur Volkssolidarität – damals noch in Erfurt, bevor ich 1987 Mitglied in Berlin wurde. Es waren langjährige Mitglieder, die mich dazu ermutigten, und ich habe es nie bereut. Schnell wurde mir klar: Hier passiert etwas Sinnvolles, hier engagieren sich Menschen füreinander.
Besonders in meiner Mitgliedergruppe erlebte ich, was es bedeutet, gemeinsam etwas zu bewegen. Der Austausch, die gegenseitige Unterstützung – all das hat mich motiviert, mich immer weiter einzubringen. 2009 trat ich in den Vorstand der Mitgliedergruppe Rathausstraße/Nikolaiviertel ein, und bis 2018 war ich nebenbei sogar noch berufstätig.
Die schönsten Erinnerungen sind für mich die vielen Begegnungen mit wunderbaren Menschen. Jeder Austausch, jedes gemeinsame Lachen, jedes gelungene Fest – das sind die Momente, die bleiben. Die Volkssolidarität ist für mich nicht nur ein Verein, sie ist eine Gemeinschaft, die verbindet und bereichert. Und ein Stück Heimat ist sie längst auch geworden.
Die Volkssolidarität steckt mir im Blut. Mein Vater war schon in den 1980ern aktiv, und sein Motto – „Man muss etwas für die alten Menschen tun“ – hat mich geprägt. 2010 wurde ich Mitglied, 2013 dann Mitarbeiter.
Als Regionalleiter für Lichtenberg und Marzahn-Hellersdorf begleite ich mit meinem Team über 3.100 Mitglieder und 250 Ehrenamtliche. Es beeindruckt mich jeden Tag aufs Neue, mit welcher Hingabe unsere Ehrenamtlichen für andere da sind – oft trotz eigener Herausforderungen. Ihnen den Rücken zu stärken und sie dabei zu unterstützen, anderen Menschen ein Lächeln zu schenken, ist für mich Ansporn und Motivation. Gleichzeitig ist es spannend, neue Wege für die Volkssolidarität zu finden, um auch jüngere Menschen für unser Engagement zu begeistern und Bewährtes mit Neuem zu verbinden.
Unvergesslich bleibt mein Gespräch mit Bundespräsident Steinmeier in der Corona-Zeit – eine besondere Ehre! Aber genauso bedeutsam war die praktische Hilfe, die wir damals leisten konnten. Jede Begegnung hier prägt mich. Und wenn meine Haare dabei etwas grauer geworden sind – das Wissen um die vielen inspirierenden Menschen, die ich durch die Volkssolidarität kennenlernen durfte, möchte ich nicht missen!
Ursprünglich komme ich aus der Hotellerie – aus der Privatwirtschaft. Doch irgendwann wurde mir klar: Ich will nicht für Profite arbeiten, sondern für eine gute Sache. Auf der Suche nach einem sinnstiftenden Job bin ich 2022 bei der Volkssolidarität fündig geworden.
Anfangs war ich in der Personalverwaltung für den Kita-Träger tätig, mittlerweile kümmere ich mich als Koordinatorin für Personalentwicklung verbundübergreifend darum, gute Rahmenbedingungen für unsere Mitarbeitenden zu schaffen. Zudem bin ich als Ausbilderin für unsere Auszubildenden Kaufleute für Büromanagement zuständig. Was mich dabei antreibt? Die Werte der Volkssolidarität, die wertschätzende Zusammenarbeit und die vielen engagierten Kolleg:innen, die täglich ihr Bestes geben.
Ein besonderes Highlight war für mich das VS Forum – die erste Führungsfachtagung der Volkssolidarität Berlin im Mai 2022. Gemeinsam mit einem tollen Projektteam durfte ich diese Veranstaltung organisieren und kreativ mitgestalten. Es war nicht nur ein großer Erfolg, sondern auch der perfekte Einstieg für mich. Schon damals habe ich gespürt: Hier kann ich etwas bewirken. Und genau das macht meine Arbeit hier so wertvoll.
Im Oktober 2014 wurde mir von der Landesdelegiertenkonferenz das Vertrauen ausgesprochen, als Vorstandsmitglied an der strategischen, sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung der VS Berlin mitzuwirken. Heute bin ich Teil des Verbandsrates und setze mich mit meinen Kolleginnen und Kollegen dafür ein, die Interessen der Mitglieder zu vertreten und die Organisation zukunftsfähig aufzustellen.
Was mich antreibt, ist die spannende Balance zwischen Tradition und Zukunft. Die VS Berlin hat eine lange Geschichte als Mitgliederverband, muss sich aber gleichzeitig wirtschaftlich stabil aufstellen, um ihre Aufgaben auch in Zukunft erfüllen zu können. Mein Anspruch ist es, den Spagat mitzugestalten: Denn eines ist klar – wer nur sozial denkt, wird scheitern. Wer nur wirtschaftlich agiert, verfehlt den Auftrag der VS Berlin.
Es ging nicht immer ohne Reibungen, aber genau darin liegt die Herausforderung: Traditionen bewahren, ohne notwendige Neuerungen dogmatisch abzulehnen, und gleichzeitig den Weg in Richtung eines modernen Dienstleisters gestalten. Als „Wessi“ konnte ich die Transformation eines ostdeutschen Verbandes hautnah miterleben und schätzen lernen. Gerade die Anerkennung der Lebensleistung meiner ostdeutschen Kolleginnen und Kollegen war für mich eine wertvolle Erfahrung. Die Gestaltung dieses Wandels begleiten zu dürfen – mit Respekt vor der Geschichte und einem klaren Blick nach vorn machen meine Arbeit in der VS Berlin für mich so besonders.
Im Sommer 2023 begann für mich ein ganz neues Kapitel. Nach meiner Elternzeit wollte ich zurück in den ambulanten Pflegedienst, am liebsten wieder als Fachkraft mit Tour. Im Vorstellungsgespräch wurde mir die Frage gestellt, ob ich mir vorstellen könne, die Rolle der Qualitätsmanagementbeauftragten zu übernehmen. Trotz meiner bisherigen Erfahrung, die sich vor allem auf die praktische Seite der ambulanten Pflege beschränkte, entschloss ich mich, diesen Schritt zu wagen – und bin dankbar für das Vertrauen, dass damals in mich gesetzt wurde.
Die Volkssolidarität hat mir von Anfang an mehr zugetraut als ich mir selbst. Heute habe ich einen familienfreundlichen Job, meine Weiterbildung zur Praxisanleiterin gemacht und bin auch menschlich gewachsen. Neben diesen positiven Effekten, motivieren mich meine Kolleg:innen, mit denen ich auch im größten Stress noch Lachen kann, aber auch das Menschenbild der Volkssolidarität Berlin. Ich liebe die Offenheit für Vielfalt, sowohl in Bezug auf das Team als auch auf die Klient:innen. Mein schönstes Erlebnis bei der Volkssolidarität Berlin war der gemeinsame Besuch des CSD 2024 und der Junggesellinnenabschied meiner Kollegin Saskia – inzwischen eine enge Freundin.
Die Entscheidung, bei der Volkssolidarität zu arbeiten, war für mich eine ganz bewusste. Seit 2019 bin ich dabei – heute als Vorstandsvorsitzende. Jeden Tag erlebe ich, wie viel Gestaltungsspielraum meine Arbeit mit sich bringt und welche Veränderungen ich mit meinem Engagement bewirken kann. Diese Verantwortung zu tragen und direkt Einfluss zu nehmen, treibt mich an und macht meine Aufgabe besonders.
Was mich dabei immer wieder beeindruckt, ist die Tatkraft und Entschlossenheit, mit der ich gemeinsam mit meinen Kolleg:innen Dinge voranbringen kann. Ideen entstehen nicht nur, sie werden auch umgesetzt. Diskussionen werden geführt, Herausforderungen angepackt, und am Ende zählt das Ergebnis.
Natürlich gibt es auch schwierige Momente – sei es in politischen Verhandlungen, wirtschaftlichen Fragen oder in der täglichen Entscheidungsfindung. Aber gerade dann erinnere ich mich daran, warum ich diesen Weg gewählt habe. Es sind die Begegnungen, die Gespräche, das gemeinsame Lachen und der Zusammenhalt, die mir zeigen: Jede Anstrengung lohnt sich.
Seit Dezember 2021 arbeite ich in der Buchhaltung der Volkssolidarität Berlin. Von der Stelle habe ich durch eine ehemalige Kollegin bei meinem vorherigen Arbeitgeber erfahren. Ihre Tochter war schon hier und hat mir von der super Atmosphäre erzählt. Also habe auch ich mich beworben – und ich kann sagen, dass es eine der besten Entscheidungen war, die ich treffen konnte.
Was mich hier wirklich begeistert, ist der respektvolle Umgang miteinander. Das sorgt für ein inklusives Arbeitsumfeld, in dem jede:r sich wohlfühlen kann. Als Mitglied der LGBTQIA+ Community ist mir das Thema Diversität sehr wichtig. Ich empfinde es als große Bereicherung, mit so vielen unterschiedlichen und inspirierenden Menschen aus verschiedenen Teams zusammenzuarbeiten. Jede:r bringt eigene Geschichten und Hintergründe mit, was unsere Zusammenarbeit umso spannender macht.
Die Vielfalt an Persönlichkeiten und Meinungen schafft eine angenehme Atmosphäre im Kollegium. Ich liebe es, wenn wir gemeinsam lachen können, aber auch ernsthafte Gespräche führen. Diese Momente, die Nähe und das Miteinander – das sind die Dinge, die meinen Arbeitsalltag bereichern und ihn zu etwas ganz Besonderem machen.
Auf einer Reise erzählte mir Moni Neumann, die eine Mitgliedergruppe in Biesdorf leitet, begeistert von ihrer Arbeit bei der Volkssolidarität Berlin. Aus Neugier habe ich bei ihrer Gruppenarbeit und bei Kulturveranstaltungen mitgemacht und war in Kürze überzeugt. Nie hätte ich gedacht, dass ich so schnell mit der Volkssolidarität verwurzelt sein werde. Seit 2017 bin auch ich Mitglied und ehrenamtlich bei VS Kultur tätig. Inzwischen habe ich sogar fünf neue Mitglieder gewonnen.
Meine ehrenamtliche Tätigkeit ist für mich inzwischen so wichtig wie mein Schrebergarten, mein Freundeskreis und meine Enkelkinder. Besonders gern begleite ich Veranstaltungen, weil man viele nette Menschen trifft und dazu beiträgt, allen einen schönen Abend zu ermöglichen. Ein nettes Wort oder ein Lächeln sind die schönste Belohnung für mein Ehrenamt.
Zu meiner Kindheit in einem kleinen Dorf in der Magdeburger Börde kannte ich die Volkssolidarität nur durch die jährliche Listensammlung. Heute ist es ein besonderes Gefühl, viele Gesichter bei den Kulturveranstaltungen wiederzuerkennen. Es ist wie in einer großen Familie, in der immer Zeit für einen kleinen Plausch ist.