„Wenn die Hand ausrutscht“

Dr. Isabel Schneider sprach im Deutschlandfunk Kultur über das Projekt „Beratung für Männer – gegen Gewalt“.

11.000 Fälle häuslicher Gewalt gibt es jährlich in Berlin. Aber gibt es ausreichend Angebote, die mit Tätern arbeiten? „Nein“, sagt Isabel Schneider, die das Projekt Beratung für Männer – gegen Gewalt leitet. In der Sendung „Echtzeit“ hat sie am 30. März darüber gesprochen, was passiert, wenn die „Hand ausrutscht“. Oft müssen die Teilnehmer an den Gesprächsrunden, die ein halbes Jahr lang einmal wöchentlich jeweils zwei Stunden lang stattfinden, erst einmal lernen, ihre Gefühle zu benennen und zu verstehen, was da in ihnen vorgeht. Und nicht immer sind die Männer, die meist auf Geheiß eines Gerichts die Beratung aufsuchen, sofort einsichtig. Bei häuslicher Gewalt sei wichtig, so Isabel Schneider, dass das erlernte Verhalten, umgelernt werden kann. In den Gesprächsrunden erarbeiten die Teilnehmer „Frühwarnsysteme“ und „Notfallpläne“, wie sie es nennt: „frühzeitig Stopp sagen, die Situation verlassen“ etwa. Man sei auch nicht nach mehreren Terminen „geheilt“, sonst müsse sich die Täter häuslicher Gewalt vorstellen wie trockene Alkoholiker, die ständig in der Kneipe stehen, umgeben von Reizauslösern. Langfristig sei es wichtig, unsere gesellschaftlichen Bilder von Männlichkeit zu verändern, um diese Formen von Gewalt zu verhindern. Den Beitrag können Sie hier nachhören.

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