„Man tritt ein, in eine eigene Welt“

Die Würfel sind gefallen. Die Zahl der Augen auf dem Würfel entscheidet darüber, ob es jetzt Ärger mit einem Elfenkrieger gibt oder mit es mit einer Gruppe von Zwergen auf Schatzsuche geht. Das gibt es nicht? Oh doch – und sogar bei der Volkssolidarität in Berlin. Rund 50-60 Spielbegeisterte aus allen Herren Ländern treffen sich an vier Terminen pro Woche in zwei Einrichtungen der Volkssolidarität Berlin in Friedrichshain, um gemeinsam zu spielen.

Roleplaying Game (RPG) oder zu Deutsch Rollenspiel ist eine Gattung von Spielen, bei dem die Teilnehmer:innen die Charaktere in einer Spielwelt übernehmen. Das kann eine magische Welt sein, das kann eine Welt in der Zukunft sein, oder ein Szenario aus einem Horrorbuch. Drei der Spieler sind: Sammy Macher, Luca Ladanyi und Ivan Hegedus. Sammy Macher erinnert sich: „Vor zwei Jahren haben einige von uns die Interessensgruppe (IG) der Roleplay Gamer in Friedrichshain gegründet und sind Mitglieder bei der Volkssolidarität Berlin geworden, so hat das angefangen.“

Viele dieser Spiele finden ausschließlich im Internet statt – das Besondere an der Gruppe aus Friedrichshain ist, dass die Menschen gemeinsam an einem Ort/in einem Raum spielen. „Ich musste ganz schön suchen, bis ich diese Gruppe hier gefunden habe“, sagt Luca Ladanyi. „Die meisten spielen RPG online. Für mich war es immer wichtig, mit echten Menschen in einem Raum zu spielen. Ich bin so froh, dabei zu sein und habe hier viele Freunde gefunden“, sagt die junge Frau. Manche Gruppen spielen in deutscher Sprache, andere auf Englisch, so wie es gerade passt. Rollenspielen bedeute, sich das Spielen wie in Kindertagen zurückzuerobern, sagt Ivan Hegedus: „Man tritt ein, in eine eigene Welt – und für jeden Geschmack ist etwas dabei“. Und auch kulinarisch sind die Spieleabende, die regelmäßig bis in die Nacht gehen, ein Erlebnis, weil die Spielgruppen so international sind. „Jede Kultur hat ihre eigenen Snacks“, sagt Sammy Macher.

Mit dieser Gruppe von Spieler:innen hat die Volkssolidarität Berlin eine ganz besondere Aktion in ihren Einrichtungen willkommen geheißen. Ivan Hegedus schätzt, dass es außer der Gruppe höchstens noch zwei in Berlin gibt, die sich zum Spielen tatsächlich treffen und gelegentlich als ihre Charaktere verkleiden. Mehr Informationen zu den Spielen und wie man teilnehmen kann, gibt es im Stadtteilzentrum Pauline. Neue Teilnehmer:innen sind immer willkommen.

 

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