Diversität im Arbeitsalltag – Interview-Serie Teil 5

In unserer sechsteiligen Interview-Serie haben wir kurze Gespräche mit unseren Kolleg:innen zum Thema „Diversität im Arbeitsalltag“ geführt.

Heute sprechen wir mit André Heyden. Er ist Recruiter in unserer Dienstleistungsgesellschaft der Volkssolidarität Berlin mbH. André identifiziert sich als pansexueller Mann.

 

Warum ist das Thema Queer für Dich eine Herzensangelegenheit?

Queer ist mein Leben und das Leben der Menschen, die ich liebe, mit denen ich befreundet bin, arbeite und mit denen ich im Alltag agiere. Die meisten haben bereits ihren Weg gefunden. Allerdings gibt es viele Menschen, die noch auf der Suche nach sich selbst sind oder noch gar nicht wissen, dass sie bereits ein Teil unserer Vielfältigkeit sind. Auch diejenigen, die sich gegen die Vielfalt stellen, gehören dazu. Wir müssen ihnen nur noch bewusst machen, dass uns ein Miteinander bereichert und nicht das Gegeneinander.

Foto André Heyden Pride InterviewUnd wieso ist das Thema „Diversität“ wichtig im Arbeitskontext?

Im Arbeitsleben bedeutet Diversität für mich, unterschiedliche Lebensweisen und Eigenschaften einzelner Menschen oder Menschengruppen zu berücksichtigen und dass jede Person seine beruflichen Potentiale entfalten kann. Die Notwendigkeit von Vielfalt muss unserer Gesellschaft bewusst gemacht werden. Die Arbeitswelt und das Bewusstsein einzelner Personen hat sich dahingehend bereits verändert und wir sind auf einem guten Weg, die fehlende Gleichberechtigung von Menschen wegen ihres Geschlechts, ihrer Herkunft, körperlicher Beeinträchtigung oder sexuellen Orientierung zu entschärfen.

Wie würdest du die Arbeitskultur hinsichtlich Pride-Themen bei der Volkssolidarität beschreiben?

Bereits bei meinem Vorstellungsgespräch vor über einem Jahr bei der Volkssolidarität Berlin spürte und empfand ich eine große Offenheit. An meinem ersten Eindruck hat sich bisher nichts geändert. Wir sind ein Verband, der für alle Menschen da ist, und wir leben und lieben unsere Vielfältigkeit.

Gibt es Vorbilder aus deinem bisherigen Arbeitsumfeldern, wo wir als Volkssolidarität noch etwas lernen könnten?

Nein. Ich hatte in keinem meiner Arbeitsumfelder Herausforderungen. Ich sehe mich selbst als mein Vorbild.

Was wünschst du dir von der Politik hinsichtlich queeren Themen? Was wünschst du dir von der Gesellschaft? Was von Allies? Was von der Volkssolidarität?

Mein Wunsch ist, dass es kein Thema sein sollte worüber wir reden müssen. Jede Person ist individuell und einzigartig. Die Geschlechtsidentität und die sexuelle Orientierung sind für mich irrelevant und ich mache mir auch, ehrlich gesagt, nicht viele Gedanken darüber wer, wie, was und warum. Wichtig ist für mich, dass du glücklich bist, dich frei entfalten und du selbst sein kannst, dich nicht verstecken oder verbiegen musst, ohne, dass dich jemand komisch ansieht, hinter deinem Rücken spricht oder dich benachteiligt. Lasst uns bitte auf Augenhöhe begegnen und uns so ansehen, wie sich jede Person selbst identifiziert und fühlt.

Wir stehen für ein soziales Berlin

Miteinander - Füreinander stärken wir kranken, einsamen und schutzbedürftigen Menschen den Rücken