Jana Spieckermann im Interview zu den Wochen der Nachhaltigkeit

In unserem Verband wird der Nachhaltigkeitsgedanke auf unterschiedliche Art und Weise umgesetzt. Jana Spieckermann, Geschäftsführerin des PARIÄTISCHEN Seniorenwohnens, schildert im Kurzinterview welchen Stellenwert das Thema in den PSW-Einrichtungen einnimmt und welche Herausforderungen die Umsetzung nachhaltiger Projekte mit sich bringt.

 

Welche Rolle spielt das Thema Nachhaltigkeit in den Einrichtungen des PARITÄTISCHEN Seniorenwohnens? 

Es ist natürlich ein Thema, über das wir uns Gedanken machen. Als sozialer Träger arbeiten wir allerdings mit begrenzten Ressourcen, weswegen wir bisher eher kleine Schritte bei diesem Thema machen konnten. So erfolgte beispielsweise die Umstellung der vorhandenen Leuchtmittel auf nachhaltige Alternativen.
Gerade in der Pflege gibt es aber leider sehr viele Materialien, die aus hygienischen Gründen Einmalprodukte sind und die auch noch extra verpackt geliefert werden. Die Pandemie hat uns gezeigt, wie schnell Situationen eintreten können, in denen der Verbrauch sogar noch steigt (hier insbesondere durch die einzeln verpackten Masken, aus mehreren Einzelteilen bestehenden Schnelltests, Einmalschutzkittel und -handschuhe).
Ein ressourcenschonender Umgang gestaltet sich besonders in Pflegeeinrichtungen sehr schwer. Gerade deshalb ist es so wichtig, ein Bewusstsein für das Thema zu haben und immer wieder über Alternativen nachzudenken.

Wie gehen die Mitarbeiter:innen mit dem Thema um?  

In der Versorgung der Bewohner:innen steht nach wie vor der Infektionsschutz an erster Stelle, so dass insbesondere der Verbrauch an pandemiebedingten Schutzmaterialien weiterhin hoch ist.
Aber es gibt durchaus gute Beispiele dafür, an welchen Stellen mit naheliegenden Mitteln für Nachhaltigkeit gesorgt werden kann, z.B. durch Reduzierung des Papierverbrauchs durch Digitalisierung und sparsame Druck- und Kopiereinstellungen, Vermeidung von Kaffeebechern und anderen Einmalprodukten beim Ausschank in unseren Empfangsbereichen etc.. Zudem sind unsere Hausmeister wahre Meister darin, aus bereits vorhandenen Dingen etwas Neues zu zaubern.

Sind für die Zukunft Projekte zum Thema Nachhaltigkeit im PARITÄTISCHEN Seniorenwohnen geplant? 

Aufgrund der klimatischen Bedingungen, die seit einigen Jahren extrem hohe Temperaturen im Sommer nach sich ziehen, arbeiten wir, zum Schutz unserer Bewohner:innen an einem Hitzeschutzkonzept. Und auch wenn es nur ein kleiner Schritt nach vorne ist, möchten wir die Digitalisierung in unseren Einrichtungen und in unserem Verwaltungsbereich ausbauen. Auf unserer Website wird es daher bald einen Downloadbereich geben, aus dem sich Angehörige und Senior:innen unsere Heimverträge und weitere informative Unterlagen herunterladen können.

Welche Hürden gibt es bei der Umsetzung? 

Die aktuellen Refinanzierungsstrukturen lassen keinen Spielraum für die Umsetzung ökologisch nachhaltiger Projekte, wie z.B. die Installation von Photovoltaikanlagen, zu.
Außerdem beschäftigen uns aktuell vor Ort in den Einrichtungen vor allem die Gewinnung von Pflegepersonal und die Gestaltung eines attraktiven Arbeitsumfeldes. Auch diese Bedingungen sind erforderlich, um größere einrichtungsbezogene Projekte umzusetzen.

Wir stehen für ein soziales Berlin

Miteinander - Füreinander stärken wir kranken, einsamen und schutzbedürftigen Menschen den Rücken