Ramadan: Persönlicher Einblick

Wir haben mit unserer Auszubildenden Bayan über den muslimischen Fastenmonat Ramadan gesprochen. Bayan hat ihre Ausbildung zur Pflegefachfrau im Oktober 2022 im Paritätischen Seniorenwohnen Heckelberger Ring begonnen. Zuvor hat sie Praktika in anderen Einrichtungen absolviert und nimmt für ihren Ausbildungsplatz bei uns einen langen Arbeitsweg auf sich. Ihre Begründung: „Ich bin endlich angekommen, und zwar genau so wie ich eben bin.“ Wir bedanken uns, dass sich Bayan dazu bereiterklärt hat, uns mehr über den Ramadan zu erzählen.

Magst du uns als Einstieg erklären, warum der Ramadan so wichtig für die muslimischen Gläubigen ist?

Der Ramadan ist die dritte der fünf Säulen im Koran und somit eines der wichtigsten Elemente des muslimischen Glaubens. Die Fastenzeit wird immer im neunten Monat des islamischen Kalenders begangen. Dabei fasten gläubige Muslim:innen von Beginn der Morgendämmerung bis zur Abenddämmerung. Sie verzichten dabei auf Essen, Trinken und andere Genussmittel. Erst nach Untergang der Sonne darf das Fasten gebrochen werden. In meiner Familie wird der Ramadan von allen Familienmitgliedern begangen. Gott prüft dabei unsere Geduld, während wir uns in Verzicht üben.

Was magst du persönlich am liebsten am Ramadan?

Ich liebe die Vorbereitungen zum Zuckerfest. Das ist ein islamischer Feiertag im unmittelbaren Anschluss an den Fastenmonat Ramadan. Während des Fastenbrechens kommt die Familie zum Essen zusammen und besucht sich gegenseitig. Es erfüllt mich mit Stolz, wenn es mir gelungen ist, die Regeln während des Fastenmonats einzuhalten.

Was fällt dir schwer?

Am schwierigsten ist es für mich, Durst auszuhalten. Tage, an denen ich nicht arbeite, vergehen deutlich langsamer, daher freue ich mich auf jeden einzelnen Tag, den ich hier in der Einrichtung sein kann.

Wie unterstützt dich die VS Berlin konkret während des Ramadans?

Meine Einrichtungsleitung hat mich konkret gefragt, wie sie mich in dieser Zeit unterstützen kann. Da ich während des Ramadans sehr zeitig aufstehe und spät ins Bett gehe, ist es für mich am leichtesten, wenn ich erst am Nachmittag beginne zu arbeiten. Ich mache den Zwischendienst. So kann ich das Fastenbrechen mit meiner Familie erleben, wenn ich nach Hause komme, und habe trotzdem die Möglichkeit, mich morgens noch einmal hinzulegen. Ich denke, es ist wichtig eine vertrauensvolle Ebene mit Vorgesetzten und Kolleg:innen herzustellen, in der dieses Thema Platz finden kann.

Wir stehen für ein soziales Berlin

Miteinander - Füreinander stärken wir kranken, einsamen und schutzbedürftigen Menschen den Rücken