Besuch im Ankunftszentrum Tegel

Ein Provisorium für bald 10.000 Menschen befindet sich derzeit auf dem ehemaligen Flughafengelände in Berlin Tegel. Nach der Arbeit nach Hause zu kommen, die Haustür zu schließen und die Ruhe zu genießen, ist ein Bedürfnis, das jede:r kennt. Es ist wichtig, sich zurückziehen zu können, insbesondere wenn man krank ist. Im Tegeler Ankunftszentrum für die geflüchtete Menschen ist das unmöglich. Unsere Vorstandsvorsitzende Susanne Buss war in Begleitung von Alexander Freier-Winterwerb und Maja Lasić, beide sozialdemokratische Mitglieder des Abgeordnetenhauses, Sascha Langenbach, Sprecher des Landesamts für Flüchtlingsangelegenheiten, vor Ort, um sich ein Bild zu machen. Dort leben zwischen 6 und 10 teilweise völlig fremde Menschen zusammen in einem „Abteil“. Es mangelt an Privatsphäre und es gibt kaum sicheren Verstauplatz für die wenigen persönlichen Gegenstände, die die Bewohner:innen nach ihrer Flucht noch besitzen. Gleichzeitig benötigen dort zahlreiche Menschen mit Behinderungen und diversen Erkrankungen dauerhafte Unterstützung. „Eine Gesellschaft muss sich daran messen lassen, wie sie mit ihren schwächsten Mitgliedern umgeht“, sagt Susanne Buss. „Daher werden wir nicht nachlassen, uns um Menschen mit Fluchtbiografie, mit Erkrankungen und anderen Herausforderungen zu kümmern. Diese Verpflichtung tragen wir in unserem Namen.“

Obwohl dies für kurze Zeit akzeptabel sein mag, leben zahlreiche Menschen bereits seit mehr als einem Jahr unter diesen Bedingungen im Ankunftszentrum Tegel. Dort wohnen aktuell 4.500 Menschen, zur aktuell noch verfügbaren Reserve von 2.500 Plätzen sollen 2.600 zusätzlich geschaffen werden. Wir empfehlen Entscheider:innen aus Politik und Verwaltungen, das Ankunftszentrum persönlich zu besuchen, um sich ein Bild von der Situation und dem Leben der Menschen vor Ort zu machen. Die Volkssolidarität Berlin wird sich auch weiterhin für eine gute Unterbringung und Integration von Geflüchteten einsetzen.

 

Titelbild: V.l.n.r.: Alexander Freier-Winterwerb, Maja Lasić, Sascha Langenbach, Susanne Buss
Foto: Alexander Freier-Winterwerb

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Miteinander - Füreinander stärken wir kranken, einsamen und schutzbedürftigen Menschen den Rücken