Ein Netzwerk für die Nachbarschaft

Gesellschaftliche Teilhabe älterer Menschen in Friedrichshain-Kreuzberg

2013 wurde das „Netzwerk für mehr Teilhabe älterer Menschen“ durch das Nachbarschaftshaus Urbanstraße e.V. und das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg gegründet mit dem Ziel, ältere Bürger mehr ins gesellschaftliche Leben einzubinden. Ein Zusammenschluss von Einrichtungen, Initiativen, und Bewohner:innen fördert seitdem gezielt die soziale und kulturelle Teilhabe, hält Angebote für die betroffene Bevölkerungsgruppe vor und organisiert das, was möglicherweise fehlt.

Vorerst bezogen sich die Aktivitäten auf den Kiez um die Urbanstraße. Mit zunehmendem Erfolg wurde der Aktionsradius größer. Da sich das Wirken der Kontaktstelle PflegeEngagement (KPE) auf den gesamten Bezirk bezieht und sich zu einem erheblichen Teil um Nachbarschafts- und Netzwerkarbeit dreht, war sie von Beginn an Teil dieses Zusammenschlusses. Die guten Ergebnisse führten zu der Idee, ein analoges Netzwerk in Friedrichshain zu gründen, das 2017 mit einer Auftaktveranstaltung seinen Anfang nahm. Die Koordination übernahm Sandra Lenhard, die zu diesem Zeitpunkt Leiterin des Nachbarschaftstreffs WIR IM KIEZ war.

Obwohl alle Beteiligten bemüht sind, neutral miteinander umzugehen, hat die Volkssolidarität einen großen Einfluss auf das Gelingen des Friedrichshainer Netzwerks, denn sie ist mit mehreren Einrichtungen und dem Mitgliederverband stark vertreten. Eine große Rolle spielt das Stadtteilzentrum „Pauline“, denn nach dem Arbeitsplatzwechsel von Sandra Lenhard brauchte das Netzwerk eine neue Koordination. Sabine Drangsal löste sie ab und gab 2023 den Staffelstab an Stefanie Richter weiter, die seitdem die zentrale Ansprechpartnerin ist.

Die Aktivitäten drehen sich um gemeinsame Straßenaktionen, Feste und Feiern, Ausbildungen von Übungsleiter:innen und Bewegungsförderern, gemeinsame Anschaffungen und Nutzung von Material wie beispielsweise Marktstände. Aber auch brisante Themen wie Einsamkeit oder Einschränkungen der Fußgänger durch Roller, Fahrräder… werden durch Fachtagungen behandelt. Natürlich bestehen die beiden Netzwerke nicht unabhängig voneinander, sondern wachsen immer mehr zusammen und agieren übergreifend. Wichtiges wird gemeinsam erledigt. Nicht zuletzt dadurch wurde die Volkssolidarität in Kreuzberg intensiver wahrgenommen.

Eine im Netzwerk initiierte Qualifizierungsreihe mit dem Titel „Alltagsaktivierung und Bewegungsförderung“ wird seit mehreren Jahren einmal jährlich durchgeführt. Diese Reihe wurde für die ins Leben gerufen, die Bewegungsmangel aufweisen und nicht in der Lage sind, Sportangebote außerhalb der Wohnungen wahrzunehmen. Dafür lernen Helfende (ehrenamtliche Besuchsdienste, Mobilitätshelfer, Privatleute) etwas über Bewegungsförderung, Sturzprävention, Essen und Ernährung, Umgang mit Hilfsmitteln, was sie in den Haushalten weitergeben und anwenden können. Die diesjährige Qualifizierungsreihe beginnt am 26. April. Nähere Informationen gibt es über die „Pauline“ oder die KPE.

Das Besondere an den Netzwerken ist die Freiwilligkeit der Beteiligten, was zu einem unkomplizierten Miteinander führt. Jeder kann sich mit seinen speziellen Talenten, Wünschen und fachlichem Background einbringen. So ist im Laufe der Jahre ein bunter Mix aus Menschen mit verschiedenen Möglichkeiten entstanden, die nahe an der Basis sind und etwas für die Gemeinschaft bewirken können.

Näheres zu den „Netzwerken für mehr Teilhabe älterer Menschen“ findet man auch auf der Homepage: Ziemlich beste Nachbarn älter-werden-in-kreuzberg.de

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