Soziale Infrastruktur in Gefahr

Die geplanten Haushaltskürzungen des Berliner Senats stellen den sozialen Frieden in der Hauptstadt auf eine harte Probe. Zahlreiche Mitarbeitende der Volkssolidarität Berlin (VS Berlin) haben deshalb gemeinsam mit dem Bündnis #unkürzbar und anderen sozialen Trägern bei einer Demonstration am 21. November und 5. Dezember ein deutliches Zeichen gesetzt.

„Wir sehen diese Entscheidung mit großer Sorge und Bestürzung. Kürzungen in der sozialen Infrastruktur bedeuten, dass Angebote für hilfsbedürftige Menschen wegfallen“, sagt die Vorstandsvorsitzende Susanne Buss. Die VS Berlin bietet eine Vielfalt von Projekten und Angeboten, die passgenau auf Kieze und Bedarfe adaptiert sind. „Wenn gekürzt wird, werden sofort hunderte, vielleicht Tausende von Menschen, die dieses Angebot dringend brauchen, allein gelassen,“ erklärt Buss weiter.

Eines der betroffenen Projekte ist die „Beratung für Männer – gegen Gewalt“, die älteste Einrichtung ihrer Art in Berlin. Das Projekt, das Täter häuslicher Gewalt in die Verantwortung nimmt, hat in den letzten Jahren expandiert und bietet mittlerweile an vier Standorten Beratung an. Nun droht ausgerechnet in Zeiten steigender Gewalt gegen Frauen das Aus. Buss betont die Bedeutung des Projekts: „Die geplanten Kürzungen zerstören gerade mühsam aufgebaute Strukturen und entziehen Opfern häuslicher Gewalt die Hoffnung auf ein gewaltfreies Leben.“