Mehr als eine bunte Flagge

Zum Vielfaltsbegriff: Das Konzept der Volkssolidarität Berlin

In einer Welt, die zunehmend vernetzt und globalisiert ist, gewinnt der Begriff „Vielfalt“ zunehmend an Bedeutung. Doch was verbirgt sich hinter diesem Schlagwort und warum repräsentiert es so viel mehr als die Darstellung von Menschen mit unterschiedlicher sexueller Orientierung? Die Antwort darauf liegt in der Anerkennung und Wertschätzung der Unterschiede, die unsere Gesellschaft ausmachen. Die Volkssolidarität Berlin hat unter anderem mit einem Forum, das sich mit dem Thema Vielfalt beschäftigt, einen Weg gefunden, diese zu fördern und zu nutzen.

Toleranz bedeutet mehr als eine bunte Flagge zu schwenken

Vielfalt beschreibt im Allgemeinen die Anerkennung, Akzeptanz und Integration von Menschen unterschiedlicher ethnischer Herkunft, Geschlechter, Altersgruppen, sozialer Hintergründe, religiöser Überzeugungen, körperlicher Fähigkeiten und mehr. Diese Unterschiede sollen nicht nur akzeptiert, sondern aktiv in den gesellschaftlichen Diskurs und auch in Unternehmensstrukturen einbezogen werden. Beim Thema Vielfalt geht es darum, sicherzustellen, dass niemand aufgrund seiner Identität diskriminiert oder ausgegrenzt wird. In der Volkssolidarität wird dieser Anspruch bereits durch entsprechende Angebote und Projekte innerhalb der Gesellschaften gelebt. Sei es durch unsere Gemeinschaftsunterkünfte oder unser Angebot für Menschen mit Behinderungen. Bei uns treffen sich Jung und Alt Einrichtungsübergreifend, beispielsweise wenn die Kinder der Kita Tausendfüßler zum Rollator- Putztag bei den Senior:innen des Paritätischen Seniorenwohnens vorbeischauen. Auch in unseren Nachbarschaftstreffs wird deutlich: ob jung, alt, zugewandert oder auch nicht: jeder braucht mal Hilfe und die bekommt man bei uns auch. Sei es beim Transport durch unsere E-Rikschas oder bei Behördengängen durch geschultes Personal. Es braucht viel mehr Aufmerksamkeit für diese essenziellen Themen im Zwischenmenschlichen und – dessen sind wir uns auch bewusst – auch in unserem Berufsalltag.

Unser neues Forum: Die Vision der Volkssolidarität Berlin

Die Volkssolidarität Berlin hat daher mit einem eigenen Forum seit dem letzten Jahr auch betriebsintern eine Plattform geschaffen, die diese Vision von Vielfalt in die Tat umsetzt. Das Forum besteht aus sechs Arbeitsgruppen (AGs), die verschiedene Aspekte von Vielfalt abdecken und Möglichkeiten zum Austausch und zur Vernetzung bieten: Jung und Alt, Mobilität und Teilhabe, Queere Pflege, Kulturelle Vielfalt, Inklusion und Queerness in der VS. Ziel der AGs ist es, Vorschläge zu erarbeiten, die das Miteinander im Alltag verbessern und fördern sollen sowie das Bewusstsein für diese Themen zu stärken. Die Mitarbeitenden können in den AGs unter anderem von ihren Erfahrungen in Weiterbildungen berichten und Erkenntnisse teilen, die uns als Kollegium voranbringen. Damit nicht genug, auch in unserer Personalstruktur haben wir dafür gesorgt, dass man sich bei Bedarf vertrauensvoll an jemanden wenden kann. Seit diesem Jahr gibt es eine Antidiskriminierungsbeauftragte, die in Diskriminierungsfällen berät und präventive Maßnahmen initiiert und fördert.

zwei Personen sitzen in einer Rikscha, die von einer Frau gefahren wird, durch einen ParkDie Dringlichkeit der Themenvielfalt und der Umgang mit aktuellen Herausforderungen

Die kürzlich durch die Presse gegangenen Angriffe auf Geflüchtete zeigen, dass Diskriminierung und Ausgrenzung nach wie vor traurige Realität sind. Die Berücksichtigung und Förderung der Vielfalt gewinnen vor diesem Hintergrund umso mehr an Dringlichkeit. Indem wir die verschiedenen Facetten der Gesellschaft repräsentieren und in den Fokus rücken, können wir eine Atmosphäre der Akzeptanz und des Respekts schaffen. Die Arbeit unseres Vielfalt-Forums zeigt, dass der offene Austausch und die Vernetzung zwischen unterschiedlichen Menschen nicht nur zur Verbesserung des Arbeitsklimas beiträgt, sondern auch zur persönlichen Weiterentwicklung und letztlich auch zur Vermeidung von Gruppendenken. Wir möchten dafür werben, Vielfalt nicht nur als bloße Idee, sondern als lebenswichtige Grundlage unserer Gesellschaft zu betrachten und zu fördern.

Fazit: Vielfalt als Schlüssel zur gesellschaftlichen Weiterentwicklung

Vielfalt sollte nicht als bloße Repräsentation verstanden werden, sondern als Chance zur Weiterentwicklung unserer Gesellschaft und zur Schaffung inklusiver Strukturen. Indem wir Unterschiede anerkennen und akzeptieren, können wir gerechtere Strukturen innerhalb unseres Verbundes aufbauen. Was dabei hilft, so überraschend das klingen mag, ist der Fokus auf das, was uns verbindet.

Wir stehen für ein soziales Berlin

Miteinander - Füreinander stärken wir kranken, einsamen und schutzbedürftigen Menschen den Rücken