Das stimmungsvolle Beisammensein fördert den Austausch und Gemeinschaftsgefühl in unserer Unterkunft für Geflüchtete.
Die Mauern unserer Einrichtung in Schönefeld haben im Laufe ihres Bestehens viele Menschen mit ihren Geschichten kommen und gehen gesehen, da dieser Ort eine Erstaufnahmeeinrichtung ist und der Aufenthalt hier üblicherweise nicht länger als sechs Monate dauert. Seit September 2020 ist die Volkssolidarität Berlin Betreiberin der Unterkunft.
Das Gebäude liegt an der Schnittstelle zwischen Berlin und Brandenburg und kann insbesondere Bohnsdorf, Altglienicke und Treptow-Köpenick zugeordnet werden, was sich positiv auf diesen Ort hinsichtlich der Gewinnung neuer Projekte und Möglichkeiten für die Bewohnenden auswirkt. Das Gebäude hat 11 Stockwerke, 417 Menschen können hier wohnen.
„Uns ist es ein Anliegen, hier auch für Personen, die nur kurz in der Einrichtung wohnen, Angebote machen zu können. Die Idee, regelmäßige Musikabende zu organisieren, entstand im Frühling 2023 durch meine Kollegin, die Sozialarbeiterin Catherine Wengel, während wir über Potenziale für die Projektenentwicklung für die Einrichtung diskutierten.“, erzählt die Ehrenamtskoordinatorin Iryna Landes. „Wir wollten etwas Musikalisches, was nicht viel Zeit für die Organisation in Anspruch nimmt.“
„Der erste Musikabend fand im Juni 2023 statt. Seitdem läuft er regelmäßig alle drei bis vier Wochen“, erzählt die engagierte Mitarbeiterin weiter. „Es ist spannend, da man fast nicht vorhersagen kann, wie der Abend verlaufen wird. Manchmal sitzen wir einfach im Kreis, hören Musik und jede:r darf ein Lied auswählen. Wir unterhalten uns meistens auf Englisch, ein wenig Deutsch, aber auch mit Hilfe von Handy-Übersetzungen. Manchmal gestaltet es sich sehr aktiv, dann wird getanzt. Es ergeben sich gute Gelegenheiten, Tänze aus verschiedenen Kulturen nicht nur zu beobachten, sondern auch zu üben. Von Anfang an hatten wir während der Musikabende eine Stammrunde, außerdem kamen immer wieder neue Teilnehmende dazu.“
Iryna Landes erklärt: „Da wir eine Erstaufnahmeeinrichtung sind und es ständig Ein- und Auszüge gibt, haben wir die Gelegenheit, neue Teilnehmende zu erreichen. Leider müssen wir uns manchmal von unseren Stammgästen verabschieden. Trotzdem kommen sie ab und zu zurück, um die Musikabende zu besuchen. Es freut uns immer wieder, wenn wir nach dem Abend Teilnehmende sehen, die sich während Musikabend kennengelernt haben. Es ist auch etwas Besonderes, wenn sie über die Musik herausfinden, dass sie eine gemeinsame Sprache sprechen, obwohl sie aus unterschiedlichen Ländern kommen. Es freut uns sehr, dass wir einen Raum schaffen konnten, in dem die Bewohner:innen unserer Unterkunft sich kennenlernen können.“
Für die Zukunft plane man im Rahmen der Musikabende auch kleine Konzerte mit externen Musiker:innen und auch Konzerte, bei denen die Bewohner :innen ihre eigenen Talente zeigen können. Das Projekt zeigt einmal mehr, dass es, ungeachtet der Herkunft oder anderer persönlicher Merkmale, viele Aspekte des Alltags gibt, die die Menschen miteinander verbinden.