Das Jahr 2023 neigt sich dem Ende zu. Wir blicken auf ein rappelvolles Jahr zurück. Altbewährtes fand wieder statt. Manche Veranstaltung gab es dieses Jahr zum ersten Mal. Was uns geholfen hat und wo wir auf Herausforderungen gestoßen sind, das erfahrt ihr in den folgenden Abschnitten.
Netzwerk der Wärme
Das Netzwerk der Wärme gab uns im Jahr 2023 die Möglichkeit neue, offene Angebote für die Nachbar:innen zu schaffen. So entstanden daraus die Koch- und Backgruppen, die sich wöchentlich zum gemeinsamen Kochen und Backen treffen. Ein Teewagen hält zu jeder Zeit warme und kalte Getränke für Besucher:innen bereit. Die offenen Angebote inspirierten uns, denn die Gespräche mit den Besuchenden zeigten uns, woran es ihnen fehlt und was ihnen gut gefällt. Diese Offenheit wollen wir uns auch in Zukunft behalten und weiterhin ein Ort zum Verweilen und Begegnen stellen.
Personelle Veränderungen
Dieses Jahr hat sich auch personell einiges bei uns bewegt. Im Februar trauerten wir um unsere langjährige Kollegin Petra Stoffregen. Ihr Tod war ein Verlust für uns und viele, die sie durch ihre vielen Dienstjahre als Kollegin und Freundin schätzten.
Seit Mai begleitet uns Antonia in der Öffentlichkeitsarbeit und hält uns den Rücken für die persönlichen Kontakte mit den Besuchenden frei. Wir sammelten in diesem Jahr neue Erfahrung mit Schülerpraktikant:innen, die jeweils ein bis zwei Wochen ein Sozialpraktikum bei uns absolvierten. Wir haben sie mitgenommen und ihnen gezeigt, wie ein soziales Miteinander aussehen kann. Durch verschiedene Aufgaben gaben wir ihnen die Möglichkeit, sich aktiv einzubringen und Erfahrungen in der Sozialen Arbeit zu sammeln. Mehr Möglichkeiten für Vernastaltungen bekamen wir durch unsere Praktikanten Niclas und Conrad. Die beiden Studierenden unterstützen uns seit August bzw. September tatkräftig bei Veranstaltungen in der Pauline und am Kleinen Frieder. Sie entwickelten selbst Ideen und setzten diese um, wie den Spiele-Treff oder das Kiez-Café am Kleinen Frieder.
Kleiner Frieder
Apropos Kleiner Frieder… Wir haben seit Juli ein Tiny House in der Koppenstraße/Palisadenstraße! Wir haben es Kleiner Frieder genannt, denn der Standort soll bis zur Wiedereröffnung des Frieders in der Friedenstraße 32 (ja, es ist immer noch eine Baustelle, aber es geht voran – versprochen!) für die Nachbar:innen als kleine Außenstelle bestehen. Natürlich finden dort auch regelmäßige Veranstaltungen von uns statt. Niclas ist dort jeden Mittwoch zum Kiez-Café und im November und Dezember gab es dort mehr Öffnungszeiten mit einer oder zwei Ansprechpersonen, warme Suppe und den Weihnachtszauber.
Kultur und das Stadtteilzentrum
Ende 2022 gab es den Wunsch nach mehr Kulturveranstaltungen von und mit uns. Wir bemühten uns den Wünschen nachzukommen. Daher luden wir im Jahr 2023 unterschiedliche Chöre ein, um mit ihrem Gesang die Besucher:innen zu verzaubern. Im Rahmen einer Lesung beschäftigten wir uns außerdem mit dem Thema “Jung und Jüdisch in der DDR”. Wir unternahmen gemeinschafltiche Ausstellungs- und Museumsbesuche. Aber nicht nur in den Museen, gab es Kunst zu bestaunen, sondern auch bei in der Pauline. Wir stellten unterschiedliche Bilder von verschiedenen Künstler:innen bei uns aus. Von schwarz-weiß Fotografien, über farbenfrohe Aquarelle bis hin zu Materialmixen, Kollagen, Scherenschnitten und Drucken hatten wir alles dabei. Das Erstaunen der Besuchenden zu beobachten, wenn wieder eine neue Ausstellung bei uns gehängt wurde, war jedes Mal aufregend und hat zu neuen Gesprächen über die Kunst, die Künstler:innen oder über unsere Räumlichkeiten geführt.
Für Jung und Alt
Mit Steffi als neue Verantwortliche für intergenerative Arbeit setzten wir monatliche Veranstaltungen im Senior:innen-Café um. Mal ging es um Vorsorgevollmachten, mal um die Sicherheit zu Hause oder Sturzprävention. Gleichzeitig fuhren Senior:innen mit ehrenamtlicher Unterstützung ins Berliner Umland, um mal aus den eigenen vier Wänden herauszukommen und etwas Anderes zu sehen. Im Advent ging es etwas weiter: Senior:innen fuhren nach Himmelpfort und in die Lausitz. Und da es bei der intergenerativen Arbeit nicht ausschließlich um Senior:innen geht, engagierten wir uns für Kinder und Jugendliche bei der YOUsion, dem LesBiSchwulen Parkfest, an Kindertagen auf Spielplätzen und boten mit einem Jongleur Ferienprogramme in den Sommer- und Herbstferien an. Im November luden wir gemeinsam mit dem RuDi Nachbarschaftszentrum zu einem gemeinsamen Lichterumzug durch den Volkspark Friedrichshain. Bei unterschiedlichen Angeboten kamen die Generationen zusammen, wie bei der alljährlichen Apfelernte.
Partizipation
Um die Nachbarschaft weiter zu stärken, verteilte in diesem Jahr erstmalig die Bürger:innen-Jury das Geld aus der Stadtteilkasse an Bürger:innen aus Friedrichshain-West. Von den zur Verfügung stehenden 26.000 € wurden dieses Jahr Nachhaltigkeits- und Demokratieförderungsprojekte bewilligt, sowie niedrigschwellige Feste und Projekte aus den Nachbarschaften. Für uns war es ein spannender Prozess, die Jury erstmalig zu berufen und mit ihr zusammenzuarbeiten. Die Abstimmung über die Verteilung Gelder aus der Bevölkerung heraus zu ermöglichen, war ein lang angestrebtes Ziel, was nun umgesetzt wurde.
Begegnung
Mit unseren Tauschmärkte brachten wir Menschen zusammen. Diese finden normalerweise einmal im Frühjahr und einmal im Herbst statt. So auch dieses Jahr. Hier wird die Diversität des Stadtteils besonders sichtbar. Unterschiedliche Menschen kommen an diesen Tagen zu uns, bringen Sachen und nehmen etwas mit. Es entstehen Begegnungen und Gespräche zwischen diesen Menschen. Uns freut es zu beobachten, wie die Menschen bei den Tauschmärkten miteinander umgehen und neue Kontakte entstehen.
Ehrenamt
Wie unsere Tauschmärkte, fand auch unser Fest der Fest der Nachbar:innen in in der Koppenstraße 62 bei “Wir im Kiez” statt. Es stand im Jahr 2023 unter einem ganz besonderen Schwerpunkt: Wir wollten den Besucher:innen Möglichkeiten für ehrenamtliches Engagement und gleichzeitig die Vielfalt der sozialen Angebote aufzeigen. Wir wissen, wie wichtig es ist, dass Bürger:innen sich freiwillig einbringen. Auch unsere Arbeit wäre ohne unsere vielen Ehrenamtlichen nicht möglich und nur halb so spaßig. Deswegen war uns das Fest ein Anliegen. Genau wie unser Ehrenamtstag, den wir traditionell mit einem Arbeitseinsatz verbanden. Nach dem Arbeitseinsatz luden wir unsere ehrenamtlichen Mitarbeitenden zum gemeinsamen Essen ein und bedankten uns bei ihnen dafür, dass sie wieder ein Jahr mit uns gestaltet haben.
Neues
Auch andere Themen nahmen wir im Jahr 2023 in den Fokus: Wir stellten mit den Omas for Future eine Klima-Perspektiven-Reihe auf die Beine, die in 2024 weitergeführt wird. Wir widmeten uns unterschiedlichen Kulturen und luden zum gemeinsamen Fastenbrechen ein. Wir machten Kiezspaziergänge, bei denen wir die Barrierefreiheit der Wege überprüften und markierten. Und unser kleines Highlight jetzt zum Jahresende war der Lebendige Adventskalender, an dem sich unterschiedliche Kooperationspartner:innen beteiligten. Sie hielten diverse Angebote für die Nachbarschaft in der Vorweihnachtszeit bereit und versüßten uns allen so das Warten auf die Feiertage.
Wir möchten uns an dieser Stelle bei allen Freiwilligen, Praktikant:innen, Besucher:innen und Kooperationspartner:innen für ein vielfältiges, spannendes und lehrreiches Jahr 2023 bedanken. Wir freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit und die Begegnungen im neuen Jahr!
Foto: Bayouma-Haus
