Der Reiseklub der Volkssolidarität
„Wem gehört das Matterhorn?“ so titelte die aktuelle Ausgabe der Mitgliederzeitung „VS heute“ im Juni 1995 augenzwinkernd die Erlebnisse vom bis dahin größten Frühlingsfest der Volkssolidarität und des Reiseklubs für Senioren angesichts des Besucheransturms am berühmten Berg. Mehr als 600 Busse brachten in sieben einwöchigen Durchgängen insgesamt rund 28.500 Gäste in die Schweiz. Zum Ausflugsprogramm gehörte auch das Matterhorn. Von Zermatt aus waren eigens für die Volkssolidarität Sonderzüge der berühmten Gornergratbahn, der höchsten Zahnradbahn Europas, eingesetzt worden. Die Idee, in der Gemeinschaft auf Reisen zu gehen, im Kreise von Freunden und Bekannten, der Ortsgruppe, ging voll und ganz auf.
Als im März 1991 der Reiseklub für Senioren in Berlin gegründet wurde, ahnte bestimmt noch niemand, welche Rolle einmal das gemeinschaftliche Reisen für die Volkssolidarität einnehmen würde. Die Idee lag auf der Hand: Für den enormen Nachholbedarf beim Reisen nach dem Umbruch 1989 wurden spezielle Urlaubsangebote für Menschen in der zweiten Lebenshälfte unterbreitet. Vor allem Sicherheit, Geselligkeit und bester Service waren gefragt. Der Reiseklub stellte sich darauf ein. Das erste Seniorentreffen fand im September 1991 im österreichischen Mauterndorf mit rund 4.000 Gästen statt, ein knappes Jahr später waren es in Pesaro in Italien schon10.000 Reisende. In den folgenden Jahren entwickelten sich die Frühlingsfeste, die Herbsttreffen sowie die alljährlichen Chortreffen der Volkssolidarität zu beliebten Höhepunkten im Mitgliederleben auch der Berliner. Besonders die Frühlingstreffen wurden zu regelrechten Selbstläufern, die in den 90-er Jahren unglaublich viele Menschen zu ausgewählten und namhaften Zielen quer durch Europa führten.
Venedig, Malta, Sizilien, Andalusien, die Schweiz – allein beim Frühlingstreffen auf Mallorca 1996 fanden an die 33.000 Reiselustige auf der berühmten Ferieninsel zusammen. In den 2000-er Jahren lockten solch gefragte Reiseziele wie die Götter-Insel Zypern, Ägyptens Pyramiden oder die Strände der Türkei und zeigten die ungebrochene Reiselust unserer Mitglieder.
„Gemeinsam, nicht einsam“, so lautet das Motto des Reiseklubs, das besonders die großen Treffen geprägt hat. Bis zur Gegenwart sind die Frühlingstreffen das Aushängeschild des kooperativen Miteinanders von Reiseklub und Volkssolidarität. Nach wechselnden Veranstaltermarken wird das traditionelle Frühlingstreffen des Reiseklubs jetzt alljährlich von Becker-Strelitz Reisen aus Neustrelitz gemeinsam mit der Volkssolidarität veranstaltet. Wenn auch heute nicht mehr derart große Zahlen zusammenkommen, die Idee des gemeinsamen Verreisens, gepaart mit perfekt organisierten Ausflügen, guten Hotels, kurzen Wegen und Zeit fürs gesellige Miteinander ist nach wie vor beliebt.
Nach Sloweniens Adriaküste (2016) ging es 2017 zu “Andalusiens Schätzen”, 2018 auf Griechenlands grünste Insel Korfu und 2019 erneut nach Mallorca. IM FOKUS berichtete darüber. In diesem Jahr wurde die Griechenland- Reise an die olympische Riviera leider wegen Corona verschoben.